Abgefahren
Heute morgen bin ich aus dem Land ohne Internet zurückgekehrt. Um die Strecke in die Zivilisation möglichst schnell & bequem zurücklegen zu können, nahm ich dafür Dienstleistungen der Deutschen Bahn AG in Anspruch und erwarb aus diesem Grund einen Fahrschein an einem vom Unternehmen aufgestellten rot-blauen Fahrkartenautomaten. Dabei wurde ich interessiert von drei älteren Damen beobachtet und malte mir die Bildzeitungsschlagzeile aus - "Exklusivskandal! Oma-Trio klaut PINs aus DB-Automat!" - während ich mit meinem sportlichen Body versuchte, das Eingabefeld vor allzu interessierten Blicken zu schützen.
Nachdem ich mir dann noch schnell tolle Bahn.comfort-VIP-Punkte auf meiner Bahnkarte 50% gutschreiben ließ, entnahm ich meine Fahrkarte und begab mich zum Bahnsteig zwölf. Aber: Weit sollte ich nicht kommen. Die Gangleaderin des Oma-Trios stellte sich mir in den Weg. Was tun? Trotz ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit dachte ich in keinem Moment daran, meine Bank-, Kredit-, Bahn-, Visiten-, gelbe und rote Karten freiwillig herzugeben, um einem Kampf doch noch entgehen zu können.
"Ennschulligense", sprachs und deutete auf den Fahrkartenautomaten. "Sie ham da ja Ahnung, nech? Könnense ma helfen?"
Lieb und freundlich wie ich bin vergaß ich Omas kriminelle Energie und konnte natürlich helfen. Also tätigte ich die notwendigen Eingaben, um Grandma & Friends mit Fahrkarten auszustatten, während diese mir berichteten, wie ein Eisenbahnfahrkartenkauf früher so vonstatten ging. "Damals, nech, da konntense auch noch mimm Schaffner nen Käffken trinken, bis der Zuch kam, nech!" Alsdann gings ans Bezahlen, und weil ich ja kein PIN-Klauer bin wandte ich mich etwas ab, um Oma in Ruhe nach ihren vier Ziffern zur Fahrkarte kramen zu lassen. "Junger Mann! Kommense nomma! Dat geht nich!" Nach ihrem Problem befragt demonstrierte sie eifrigst, dass das Geld ja gar nicht in den Automaten passen könne. Auf meinen Hinweis, dass der Automat lediglich Kartenzahlung akzeptiere, wandte Oma sich zum Gehen um: "Dann fahrn wa halt so, nech! Karte, also nee, ich hab doch keine Karte! Die hat doch mein Mann, nech! Wissense, ich kann damit doch gar nicht um, nech!"
Nachdem ich mir dann noch schnell tolle Bahn.comfort-VIP-Punkte auf meiner Bahnkarte 50% gutschreiben ließ, entnahm ich meine Fahrkarte und begab mich zum Bahnsteig zwölf. Aber: Weit sollte ich nicht kommen. Die Gangleaderin des Oma-Trios stellte sich mir in den Weg. Was tun? Trotz ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit dachte ich in keinem Moment daran, meine Bank-, Kredit-, Bahn-, Visiten-, gelbe und rote Karten freiwillig herzugeben, um einem Kampf doch noch entgehen zu können.
"Ennschulligense", sprachs und deutete auf den Fahrkartenautomaten. "Sie ham da ja Ahnung, nech? Könnense ma helfen?"
Lieb und freundlich wie ich bin vergaß ich Omas kriminelle Energie und konnte natürlich helfen. Also tätigte ich die notwendigen Eingaben, um Grandma & Friends mit Fahrkarten auszustatten, während diese mir berichteten, wie ein Eisenbahnfahrkartenkauf früher so vonstatten ging. "Damals, nech, da konntense auch noch mimm Schaffner nen Käffken trinken, bis der Zuch kam, nech!" Alsdann gings ans Bezahlen, und weil ich ja kein PIN-Klauer bin wandte ich mich etwas ab, um Oma in Ruhe nach ihren vier Ziffern zur Fahrkarte kramen zu lassen. "Junger Mann! Kommense nomma! Dat geht nich!" Nach ihrem Problem befragt demonstrierte sie eifrigst, dass das Geld ja gar nicht in den Automaten passen könne. Auf meinen Hinweis, dass der Automat lediglich Kartenzahlung akzeptiere, wandte Oma sich zum Gehen um: "Dann fahrn wa halt so, nech! Karte, also nee, ich hab doch keine Karte! Die hat doch mein Mann, nech! Wissense, ich kann damit doch gar nicht um, nech!"
BlueSkySurfer - 8. Sep, 15:24