Da gehen sie also dahin, einige der vor ein paar Jahren eingeführten Änderungen der deutschen Rechtschreibung, die zuerst hochgelobt wurden und für vereinfachend, danach für völlig unsinnig befunden wurden. Zweiteres natürlich erst nachdem sämtliche Druckerzeugnisse für ein bisschen Geld (selbstverständlich mal wieder aus Steuereinnahmen) auf diese neue, tolle Schreibweise umgestellt wurden. Jüngst hat der Rat für deutsche Rechtschreibung, bestehend aus 38 Mitgliedern aus fünf deutschsprachigen Ländern, den Kultusministern die Empfehlung ausgesprochen, einige dieser neuen, tollen Änderungen zurückzunehmen, da die alte Schreibweise noch viel toller war.
Also dürfen wir nun wieder in gewohnter Manier die Groß- und Klein-, Getrennt- und Zusammenschreibung anwenden und Anredepronomina in Schriftstücken groß schreiben. Ein Haufen Kann-Kommata (auch ein schönes Wort) wird zu Pflicht-Kommata oder "Sinnvoll-Zu-Setzen-Kommata".
An sich finde ich diese Entwicklung sehr positiv, empfand ich die sogenannte Rechtschreibreform von Anfang an als großen Unfug. Es ist ja auch überhaupt nicht so, dass (daß) es Wichtigere politische Themen gab.
Noch mehr freuen wird es die (Schulbuch)verlage, die nun wahrscheinlich zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit aus dem Steuersäckel bedient werden. Ist das nicht toll?
Jetzt müssen die Kultusminister nur noch zustimmen. Und ich bin sicher, sie werden es tun, denn sie haben ja nichts Besseres zu tun.

Alles muss man selber machen! Nicht nur, dass es immer weniger Oasen in der Servicewüste Deutschland gibt, wie ich heute mal wieder in meinem nicht-favorisierten, dafür nächstgelegenen Einkaufszentrum erfahren musste. Nein, auch demotivierte Kollegen ziehen aufregende Computerspiele der Arbeit mit mir vor. Das ist zwar nicht so schlimm, da mein Nettoarbeitsaufwand dadurch nicht größer wird, aber dennoch war ich leicht irritiert ob dieser Haltung.

Es heißt ja, wer viel arbeite dürfe auch vieles andere, und das Verrichten geistiger Arbeit könne mit 'Nervennahrung' unterstützt werden. Dabei bin ich dann auch ganz nach dem Motto "Ich mach's mir selbst!" vorgegangen:
Selbst gebacken, selbst geknipst, selbst gegessen...

Gestern abend, ich saß nichtsahnend mit einem Buch auf dem Sofa, hörte ich mindestens drei Martinshörner, die mit den dazugehörigen Blaulichtfahrzeugen die Straße entlangrasten und offensichtlich ganz in der Nähe anhielten. Neugierig, wie ich nunmal bin, ging ich zum Küchenfenster, um mal nachzusehen, was los war. Was soll ich sagen? Es war gar nichts los. Kein Gebäude in wildem Flammenmeer, keine Sprungtuchrettungsaktion - nichts. Die Wagen und eine Menge Uniformierter standen vor der Dönerbude. Nach zehn Minuten war das Ganze auch schon wieder vorrüber und die drei Feuerwehrwagen fuhren wieder ab, ohne den kleinsten Teil ihrer Ausrüstung ausgepackt zu haben. Sie wurden von vier Polizeiwagen begleitet. Alles in allem also ein netter Betriebsausflug für unsere Freunde und Helfer mit Gratisdönern.


Heute morgen bin ich dann mal wieder viel zu früh aus dem Bett gefallen und habe mich mitsamt Kollegen zur Arbeit geschleppt. Das Frühstück, inklusive extra Milchschaum, haben wir uns dann auch redlich verdient.


Aber jetzt gehts weiter, bis zur nächsten kulinarischen Pause...

Eine Menge Dinge wundern einen heutzutage ja nicht mehr. Heulbojen werden nationale Suppenstars, Boris Becker macht Familienausflug mit seinen diversen Familien, Brad Pitt macht Angelina Jolie ein Kind, das Fernsehen macht einen Kannibalen-Film. Und heute musste ich dem lokalen Käseblatt entnehmen, dass Michael Jackson in Deutschland weilt, da er Freunde in Hamburg besucht (interessante Nebenbemerkung: Er hatte sich, so die Zeitung, 1995 mit dem heute 23jährigen Sohn angefreundet. Aber man will ja nicht spekulieren). Das Grundstück seiner Bekannten wurde daraufhin abgeriegelt, mit Bauzaun umstellt, der Verkehr, der vielleicht zufällig mal über eine angrenzende Straße fahren will, wird umgeleitet, es sind mindestens acht Streifenwagenbesatzungen nur für den "Schutz" des ehemaligen Königs der Populärmusik abgestellt. So weit, so schlecht.
Und wer bezahlt die ganze Show? Wir! Die Zwangsabgaben (populärer: Steuer) der Bundesbürger werden also teilweise dafür verwendet, damit Michael Jackson bei einer privaten Reise ungestört im Garten Schneemänner, pardon: Schneejungen, bauen kann. Bleibt zu hoffen, dass der Steuerzahlerbund da mal was zu sagt. Ist zwar im Vergleich zu den zig Milliarden, die sinnlos verpulvert werden, aber irgendwo muss man ja mal anfangen.

P.S. Ich wollte ja eigentlich keine politischen Themen hier beitragen, aber das finde ich wirklich... bescheiden.

Um alle möglichen Missverständnisse gleich am Anfang auszuschließen: Nein, ich habe heute nicht hart gearbeitet. Es war, ganz im Gegenteil, sehr entspannt aber leider auch äußerst langweilig. So derart zermürbend, dass ich heute ausnahmsweise mal früher gegangen bin und mir meine Arbeit selbst gesucht habe.
Und das Schöne an kreativen Arbeiten ist, dass man am Ende meist etwas präsentieren kann. So wie ich jetzt. Passend zum entspannten Tag.
Voilà.